Sankt Martin

Wie und warum wird in Deutschland der Martinstag gefeiert?

In der christlichen Legende um den heiligen Martin spielen vor allem ein roter Mantel und ein paar schnatternde Gänse eine wichtige Rolle – viel spannender ist aber, was die Geschichte über Hilfsbereitschaft und Mitgefühl aussagt. Wir erklären dir, worum es geht.


Wer war dieser Martin?

Der Martin, um den es in der Legende geht, hieß Martin von Tours und soll in Ungarn geboren worden sein. Später wurde er römischer Soldat. Bekannt war er aber vor allem für seine hilfsbereite und mitfühlende Art.


 

Und wie lautet die Geschichte?

Die Geschichte wird in Deutschland auch heute noch oft als Theaterstück aufgeführt. Sie handelt davon,dass Martin als Soldat auf seinem Pferd in eisiger, winterlicher Kälte seinen Mantel mit einem frierenden Bettler geteilt haben soll. Der Legende nach hat er das Kleidungsstück mit seinem Schwert durchgeschnitten und so dem armen Mann in der Not geholfen.


Was haben die Gänse damit zu tun?

Genau genommen haben sie ihn verraten. Nachdem er aus dem Militärdienst ausgetreten war und sein Leben Gott widmete, wollte man ihn zum Bischof ernennen. Dafür war er aber zu bescheiden. Um das Ganze zu verhindern, soll er sich in einem Gänsestall versteckt haben. Die Gänse schnatterten aber so laut, dass man ihn fand. So wurde er Bischof von Tours.


Und warum der 11. November?

Der 11. November ist der Gedenktag für Sankt Martin. Gestorben ist er wohl schon am 8., begraben wurde er aber am 11. November. Deshalb wurde dieser Tag ausgewählt, um an ihn und seine Taten zu denken.


Wie wird heute Sankt Martin gefeiert?

Die Bräuche, die es zu Ehren des Martinsfestes gibt, können je nach Region unterschiedlich sein – auch in anderen europäischen Ländern feiert man diesen Tag. Ein traditionelles Essen zum Martinstag ist in Deutschland z. B. die Gans. Außerdem ziehen an vielen Orten Martinsumzüge durch die Straßen, bei denen Kinder mit selbstgebastelten Laternen (wie du sie z. B. auf diesem Bild siehst) Martinslieder singen. Licht und Feuer sollen feierlich an die Taten von Sankt Martin erinnern.

Am Ende warten oft ein Martinsspiel oder auch ein Martinsfeuer sowie süße Brote in Menschenform wie auf diesem Bild auf die Kinder. Die nennt man beispielweise „Weckmann“ oder „Stutenkerl“.